Europa? Was hat das mit mir zu tun? Darauf fanden gestern Schüler der Jahrgangsstufe 11 Antworten.
Während am Montag, dem 17.03.2025, ein Großteil der 11. Klassenstufe zur traditionellen Londonfahrt aufgebrochen ist, wagten sich die Daheimgebliebenen in ein ebenso spannendes Abenteuer – mitten in die Welt der Politik!
Noch vor dem Aufstehen, um 6:30 Uhr, machte sich unser Bus auf den Weg nach Chemnitz, wo im Rathaus eine außergewöhnliche Simulationsveranstaltung stattfand: ein Planspiel zum Europäischen Parlament.
Organisiert von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für Justiz, Europe Direct sowie den Jungen Europäischen Föderalisten, bot das Planspiel eine einmalige Gelegenheit, Politik hautnah zu erleben. Die Schüler übernahmen die Rollen von EU-Abgeordneten unterschiedlicher Fraktionen und Nationen und debattierten über einen fiktiven Gesetzesentwurf zum
Europäischen Bürgerdienst– ein Konzept, das einen (verpflichtenden) sozialen oder gesellschaftlichen Dienst nach dem Schulabschluss vorsieht. In Fraktions- und Ausschusssitzungen wurde intensiv diskutiert, argumentiert und gestritten – bis es schließlich zur großen Abstimmung kam.
Selbst bisher politisch eher weniger interessierte Schüler fanden schnell ihren Platz in der Debatte. Die Dynamik der Verhandlungen, die Vielfalt der Argumente und die Herausforderung, sich vor dem gesamten Parlament mit über 60 Teilnehmenden von verschiedenen Gymnasien – u. a. aus Chemnitz und Dresden – zu behaupten, machten den Tag zu einer wertvollen Erfahrung. Emotional aufgeladene Redebeiträge und hitzige Wortgefechte prägten die abschließende Plenarsitzung, bis das Parlament schließlich mit einer Mehrheit für den in Teilen abgeänderten Gesetzesentwurf stimmte.
Für Kim, Leonie, Lotte, Tillmann, Max und Lenny war dieser Tag ein Erfolg. Sie erlebten Politik nicht als trockene Theorie, sondern als lebendigen, mitreißenden Prozess, der ihren Horizont erweiterte und neue Perspektiven eröffnete.
Vielleicht ist unter ihnen sogar ein zukünftiger Abgeordneter?

